LIQUIDSTEUER 2025: WAS ÄNDERT SICH BEI DER E-ZIGARETTEN-STEUER?
Seit Juli 2022 werden Liquids teurer – und zwar Jahr für Jahr bis 2026. Mit Beginn des Jahres 2025 haben sich die Steuervorschriften für Liquids für E-Zigaretten drastisch geändert: Die Steuer von 0,20 Euro pro Milliliter (2024) wurde am 1. Januar 2025 auf 0,26 Euro pro Milliliter erhöht. Diese Erhöhung ist Teil eines schrittweisen Plans, der im Rahmen des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes (TabStMoG) bereits im Jahr 2021 eingeführt wurde.
Wir erläutern die Auswirkung der Liquidsteuer in diesem Blogbeitrag. Übrigens: Egal, ob Sie in den Medien von der Liquidsteuer 2022/2023/2024/2025, einer E-Zigaretten-Steuer oder einer Tabaksteuer für E-Zigaretten und Liquids (oder in Zollsprache: Steuer auf Tabakwarensubstitute) lesen – gemeint ist im Endeffekt immer das Ergebnis des TabStMoG.

Vom Finanzministerium vorgeschlagen, vom Bundestag angepasst, vom Bundesrat abgesegnet: das Tabaksteuermodernisierungsgesetz enthält eine Liquidsteuer.
WAS IST EINE TABAKSTEUER UND WIE IST DER AKTUELLE STAND?
Bis Juli 2022 wurden diverse Tabakprodukte in Deutschland mit einer „Excise Tax“ (Verbrauchssteuer) besteuert. Diese Steuerart ist eine Art Lenkungssteuer. Sie soll das menschliche Verhalten verändern und problematische Verhaltensweise (Alkohol-, Tabak-, Kraftstoff-Konsum) durch den Geldbeutel regeln. Zigaretten und Feinschnitt-Tabak werden mit dem höchsten Steuersatz, Pfeifentabak und Heat-Not-Burn-Produkte mit einem reduzierten Steuersatz belegt. E-Liquids wurden bis Sommer 2022 in Deutschland nicht besteuert. Dies änderte sich im Juli 2022 mit dem Tabaksteuermodernisierungsgesetz.
WAS HAT SICH MIT DER LIQUIDSTEUER SEIT 2022 GEÄNDERT?
Die Gesetzesänderung zur Tabaksteuer betrifft hauptsächlich E-Zigaretten und Liquids. Die Liquidsteuer 2022 wurde für alle nikotinfreien und nikotinhaltigen Flüssigkeiten für E-Zigaretten erhoben, die ab dem 01.07.2022 hergestellt wurden. Das bedeutet deutlich steigende Preise für die Verbraucher. Dabei werden Liquids nicht anhand ihres Nikotingehalts besteuert, sondern diese Steuer auf E-Zigaretten betrifft alle E-Liquids gleichermaßen – auch die, die gar kein Nikotin beinhalten. Denn auch nikotinfreie E-Liquids gelten als Substitute für Tabakwaren und sind demnach vollumfänglich betroffen. Mit der Liquidsteuer besteuert der Gesetzgeber nicht die Nikotinstärke, sondern die Flüssigkeitsmenge.
LIQUIDSTEUER 2024: WIE TEUER SIND LIQUIDS FÜR E-ZIGARETTEN?
Seit Anfang des Jahres 2024 werden alle E-Liquids in Deutschland mit 0,20 Euro je Milliliter besteuert. Wir haben nun die zweite von insgesamt vier Phasen des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes erreicht. Die Steuer wird sukzessive auf 32 Cent pro Milliliter im Jahr 2026 erhöht.
Diese Schritte umfasst das TabStMoG:
Datum Steuer/ml
01.07.2022. 16 Cent.
01.01.2024. 20 Cent
01.01.2025. 26 Cent
01.01.2026. 32 Cent
Eine Flasche Liquid (10 ml) wurde also im ersten Schritt um 1,60 Euro teurer, ab 2026 um 3,20 Euro. Nicht vergessen: Es kommen weiterhin 19 Prozent Mehrwertsteuer auf den Netto-Verkaufspreis hinzu. Die meisten happy liquids kosten derzeit 10,75 Euro (Stand Januar 2025). Allein durch die Liquidsteuer wird sich der Preis bis 2026 voraussichtlich auf circa 11,50 Euro pro Fläschchen erhöhen. Nur durch die Steuer fallen aktuell pro Liquid Kosten von 3,094 Euro (Tabaksteuer + Mehrwertsteuer) an. Darin sind aber die zwangsläufig steigenden Herstellungskosten noch nicht einkalkuliert.
Leider darf man nicht davon ausgehen, dass die Preise (und Steuer) für die Bestandteile eines E-Liquids bis dahin auf dem aktuellen Niveau bleiben. Außerdem erhöhen sich die Herstellungskosten durch die vorgeschriebene Steuerbanderole. Die Preissteigerungen werden also vermutlich deutlich höher ausfallen. Branchenkenner gehen von 135 bis 160 Prozent Preiserhöhungen für E-Liquids aus, sobald der Staat die Liquidsteuer 2026 in voller Höhe kassiert.
WELCHE FLÜSSIGKEITEN SIND VON DER LIQUIDSTEUER BETROFFEN?
Nach Informationen des Bundesfinanzministeriums sind alle Flüssigkeiten, die in E-Zigaretten gefüllt werden, von der neuen Liquidsteuer betroffen. Das umfasst nicht nur fertige E-Liquids, sondern auch Shortfills, Basen, Aromen und Nikotinshots. Pod-Systeme und Einweg-E-Zigaretten (Elfbar) sind als vorbefüllte Systeme auch betroffen. In der Konsequenz bedeutet das: Shortfills werden aus Kostengründen vom Markt verschwinden.